VfR – SGV Murr | 0:0
Am vergangen Samstag war der Tabellenzweite aus Murr zu Gast. Bei herrlich sonnigem Herbstwetter und perfekten Temperaturen. Beste Voraussetzungen also, um im Nachbarschaftsduell der schönsten Nebensache der Welt nachzugehen.
Alle Vorzeichen sprachen für eine klare Angelegenheit, holten die Grünen aus Großbottwar doch gerade mal einen Punkt aus den letzten drei Spielen. Das Team aus Murr hingegen kam ohne Punktverlust an den Stockbrunnen und konnte daher mit breiter Brust auftreten.
Es entwickelte sich von Anpfiff an eine rasante und zweikampfreiche Partie, in der sich beide Teams über weite Strecken im Mittelfeld neutralisierten. Wenn es im einen oder anderen Strafraum brenzlig wurde, dann zumeist als Folge eines Standards. Zum Ende der ersten Hälfte hin erspielten sich die Gäste ein optisches Übergewicht und damit auch die klareren Chancen. Doch alle Aktionen, die gefährlich durch die Abwehrreihe des VfR brachen, konnte der bestens aufgelegte Keeper Eike schlussendlich entschärfen. Teilweise in wahrlich sehenswerter Manier.
In der zweiten Hälfte änderte sich am Spielverlauf wenig. Murr wurde entweder daran gehindert ihre Angriffe sauber zu Ende spielen oder sie scheiterten am eigenen Abschluss bzw. am Torwart des Heimteams. Der VfR hingegen agierte bei eigenem Ballbesitz oftmals zu hektisch und ungenau, verlor den Ball zu schnell und sah sich infolge dem hellwachen Umschaltspiel der SGV gegenüber. Vorgänge, die nun schon eine geraume Zeit zu beobachten sind. Anstatt zu versuchen den nächsten Mitspieler zu finden und so sukzessive ein Kombinationsspiel aufzuziehen, versandeten die Offensivbemühungen zu oft in kopflosen Einzelaktionen und wiederholtem Festdribbeln in zu engen Räumen.
Nicht selten in Kombination mit fehlender Tiefenstaffelung, so dass der Gegner bei Ballgewinn schnell und relativ ungehindert das Mittelfeld zu überbrücken wusste. Trotz dem Umstand, dass im Training genau auf diese Dinge ein Schwerpunkt gelegt wurde, dominierte bei so manchem Spieler in der "Hitze des Gefechts" der Impuls, den Ball möglichst schnell vors Tor zu bringen. Ungeachtet dessen, wo sich die Mitspieler in diesem Moment befinden. Hier bedarf es im Kollektiv noch etwas mehr spielerischer Reife, die sich hoffentlich in den kommenden Monaten zunehmend einstellt.
Das einzige Tor des Tages erzielten die Murrer, jedoch aus einer vermeintlichen Abseitsposition heraus. Die beste Chance des VfR resultierte aus einer Ecke, die nach einigem Durcheinander und mehreren Torschussversuchen im Strafraum letztendlich vom Keeper entschärft werden konnte. Plus einem direkt getretenen Freistoß von Antonio, der jedoch in der Mauer hängen blieb.
Somit bleibt das Fazit, dass der Punktgewinn für den VfR unterm Strich vielleicht etwas glücklich erscheint, aber keineswegs unverdient ist. Denn gerade aus kämpferischer Sicht kann man den Akteuren in grün nichts vorwerfen, gegen teils körperlich überlegene und rigoros zu Werke gehende Gegner. Eine mutiger Auftritt, der zur Überraschung hätte werden können, wenn man den eigenen Ballbesitz hier und da cleverer ausgespielt hätte.
Es spielten:
Eike Eberdt (Tor), Adrian Somrup, Andi Ternava, Antonio Basile, Daan Willems, Emir Bölükbas, Fardien & Farzad Qadiri, Hasan Aydemir, Jonas Hofmann, Kenan Usta, Leon Eppinger, Leon Pekari, Philipp Auer, Theo Wüllenweber
Spieltag: 23. Oktober 2021
Team: C-Junioren | U15