VfR – FV Dersim Sport Ludwigsburg | 3:7

Am vergangenen Sonntag gastierte der Tabellenführer am Großbottwarer Stockbrunnen, der mit nur einer Niederlage aus 24 Spielen in die Partie startete und entsprechend selbstbewusst auftrat.

In der ersten Viertelstunde sahen die Zuschauer eine ausgeglichene Partie, wobei die kollektiv größere Dynamik bei den Gästen nicht zu übersehen war. Dersim Sport schaltete nach Ballgewinn immer wieder zügig gemeinsam um und versuchte ihre schnellen Offensivspieler in Szene zu setzen. Insbesondere die Nummer 8, Angelo Coppola, zeigte sich sehr wach und spielfreudig. Dieser Spieler war es dann auch, der per Doppelschlag in der 16. und 25. Minute sein Team in Führung brachte. Beim VfR zeigte sich in dieser Phase leider einmal mehr, wieso man im Tabellenkeller fest steckt. Das gemeinsame Verteidigen ist zu selten auf einem Niveau, wie es in dieser Spielklasse von Nöten ist. Wachheit im Umschaltspiel gegen den Ball, Zuordnung und Raumaufteilung, rechtzeitiges Zustellen von Passwegen und aktives Anlaufen des Ballführenden. All diese Dinge funktionieren nur partiell, es greifen zu wenig Abläufe ineinander. Und so mussten die Gastgeber in der 29. und 36. Minute noch zwei weitere Tore der Gäste schlucken.

In den letzten 10 Minuten der ersten Hälfte bäumten sich die Männer in Grün jedoch nochmals auf und verkürzten mit schnellem Spiel in die Tiefe und durch Nick Zuidema sowie Maxi Preiss auf 2:4.

Nach Wiederanpfiff war zu spüren, dass sich das Heimteam um Coach Franco Basile etwas vorgenommen hatte. Salvatore Glietti kam für Nathanael Steinmetz, um in Zentrum mehr Durchschlagskraft zu bekommen. Leider fiel in diese Bemühungen (55' Min.) das 2:5 für den FV, trotz spielerischem Übergewicht für den VfR. Spätestens mit dem dritten Treffer für den VfR, von Chris Bruker in der 57. Min., keimte etwas Hoffnung auf, den Titelaspiranten doch noch etwas abtrotzen zu können. Zumal diese immer mehr durch Undiszipliniertheiten und fortwährende Meckerei auffielen. Was ihnen bis Spielende weitere fünf gelbe Karten einbringen sollte.

In der 60. Minute gingen Marvin Goncalves und Chris Bruker beim VfR vom Feld und es kamen Elio Basile und Berke Güven. Leider schaffte der VfR es nicht, aus der Unruhe beim Gegner Kapital zu schlagen und den Anschlusstreffer zu erzielen. Was neue Dynamik freisetzen und der Partie durchaus eine Wendung hätte geben können. So wurden im Fortgang hüben wie drüben einige Chancen vergeben, wobei insbesondere VfR-Keeper Nils Nelißen zu erwähnen ist, der in Hälfte eins nicht nur einen Strafstoß vereitelte, sondern über die gesamte Spieldauer hinweg ein super Rückhalt für sein Team war. Die Druckphase des VfR verebbte mit einem Strafstoß der Gäste in der Schlussviertelstunde, der jedoch weit über die Querlatte hinaus ins Toraus ging. Ausgepumpt mussten die Gastgeber dann in Minute 87 und 90 zwei weitere Treffer hinnehmen, womit das Ergebnis um genau diese beiden Tore zu hoch ausfällt.

Die Grossbottwarer finden somit leider nach wie vor keinen Anschluss an ihren furiosen Rückrundenstart, wo sie geschlossener, konzentrierter und mit mehr Willen auftraten. In den letzten Spielen zeigte man wieder zu viele Gesichter. Gesichter, von denen zu wenige widerspiegeln, dass man alles dran setzen will, eben nicht diese (zu großen Teilen vermeidbare) Flut an Toren zu kassieren. Vor allem an der defensiven Kompaktheit muss schleunigst und mit großem Fokus gearbeitet werden, will man die Runde nicht weitestgehend perspektivlos zu Ende spielen.

Spielberichte

Spieltag: 12. Mai 2024

Team: 1. Mannschaft